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Gedanken & Erlebnisse einer Schneeflocke, während sie zur Erde fällt.
Meine Wahl: Die Schneeflocke.
WÄRE ICH EINE SCHNEEFLOCKE
Wäre ich eine Schneeflocke
und fiele zur Erde,
die Stille würde ich schmücken,
die Leere mit Funkeln füllen,
den kalten Boden
mit Zärtlichkeit bedecken.
Ich würde sanft landen,
auf zitternden Händen,
auf juckenden Narben,
auf Herzen, die schon
viel zu viele Tode
starben.
Ein Lied würde ich singen,
das nur im Fallen erklingt,
in der Kälte;
ein Lied,
das kurz die Welt anhält,
bevor ich sanft
zerschmelze.
Ich würde ein Geheimnis flüstern,
es an morsche Zweige
kahler Bäume hängen,
ein Geheimnis,
das von Hoffnung erzählt,
von Mut und Licht und
Sternengesängen.
In der Welt und in den Gedanken
würde ich Spuren hinterlassen,
in Augen derer,
die den Himmel suchen
oder in die Tiefe tauchen,
um nach versunkenen
Träumen zu fassen.
Ich würde sanft berühren,
ohne zu fordern,
ohne zu verweilen,
ich schenkte nur
ein kleines bisschen Zeit –
nur einen Moment,
doch er würde sich anfühlen,
wie eine ganze Ewigkeit.
Wäre ich eine Schneeflocke
und fiele zur Erde,
vielleicht wäre ich traurig,
wissend,
dass ich bald schon
vergangen sein würde.
Doch wüsste ich auch:
Ich gab alles.
Mich.
Mein Funkeln.
Mein ganzes Leben –
alles, was ging,
mehr konnte ich nicht geben.
Und,
dass ich eins werden würde,
mit der Natur dieser Welt.
Wie es jeder Schneeflocke
bestimmt ist,
die fällt.
Rebecca | Schreibtrunken





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