Einmal, als ich tot war

In Stille wandeln,
weil mein Herz danach verlangt
allein, nicht einsam.

Einmal, als ich tot war,
da trug die Welt sich leicht.
Kein Sturm zog über Wälder,
kein Wunsch blieb unerreicht.

Die Straßen atmeten leise,
kein Klagen störte die Ruh.
Ein jeder Baum stand schweigend,
sprach still: Du bist genug.

Ich tanzte durch die Stille,
im Rhythmus ohne Zeit,
wo Freiheit unbeschwert war
und fern von Einsamkeit.

Kein Drängen, kein Vermissen,
kein Sehnen, das verglüht.
Das Leben hielt den Atem an
und sang sein schönstes Lied.

Doch als ich wieder lebte,
da zog die Nacht herauf.
Es zitterte und bebte
der Mond in seinem Lauf.

Und dennoch, seltsam zärtlich,
zog’s mich zurück ins Sein.
Denn einmal, als ich tot war,
da war ich ganz allein.

Rebecca | Schreibtrunken


Startseite
Gereimtes

Raum für deine Gedanken