Selbstsabotage

Der Weg zum Ziel ist selten eine gerade Linie. Vielmehr gleicht er einem verschlungenen Pfad, der voller Herausforderungen, Hindernisse und unerwarteter Wendungen steckt. Doch oft ist der größte Gegner auf diesem Weg niemand anderes als wir selbst.

Wir sabotieren unsere eigenen Bemühungen, zweifeln an unseren Fähigkeiten und verhindern, dass wir unsere Ziele erreichen, die wir uns so sehr wünschen. Aber warum?


Eine der häufigsten Ursachen für Selbstsabotage sind Selbstzweifel. Wir hinterfragen unsere Fähigkeiten, unseren Wert und sogar die Berechtigung, überhaupt ein Ziel zu verfolgen. Die Wurzeln hierfür liegen oft tief in unserer Vergangenheit – in kritischen Stimmen aus der Kindheit, negativen Erfahrungen oder gesellschaftlichen Erwartungen.

Diese inneren Stimmen flüstern uns ein, dass wir nicht gut genug sind oder dass wir ohnehin scheitern werden. Diese Ängste können so stark werden, dass wir unbewusst Maßnahmen ergreifen, um genau das zu bestätigen: Wir haben nicht das Zeug dazu, erfolgreich unsere Ziele zu erreichen.


Ironischerweise kann auch der Erfolg selbst beängstigend wirken. Ein Ziel zu erreichen bedeutet oft, Verantwortung übernehmen zu müssen oder in unbekanntes Territorium vorzudringen. Erfolg kann Erwartungen schüren – von anderen, aber auch von uns selbst. Diese Erwartungen können Druck erzeugen und dazu führen, dass wir uns unbewusst ausbremsen, um diesem Druck zu entgehen.


Perfektionismus ist ein weiterer Faktor, der uns daran hindern kann, voranzukommen. Die Angst, etwas nicht perfekt zu machen, kann dazu führen, dass wir gar nicht erst beginnen oder ein Projekt nie beenden. Wir verlieren uns in Details, statt den großen Fortschritt zu sehen. Perfektionismus kann uns überfordern und lähmend wirken, weil wir uns selbst unerreichbare Standards setzen.


Unsere Komfortzone ist wie ein sicherer Hafen. Hier kennen wir uns aus, hier wissen wir, was uns erwartet. Doch Wachstum und Fortschritt erfordern oft, diese Zone zu verlassen. Die Angst vor dem Unbekannten oder vor dem Scheitern kann uns daran hindern, diesen Schritt zu wagen. Stattdessen bleiben wir in alten Mustern stecken, auch wenn sie uns nicht weiterbringen

Selbstsabotage ist letztlich ein Schauspieler, der viele Masken trägt.

Und wenn wir erst mal lange genug geglaubt haben, dass wir sowieso niemals erreichen, was wir uns wünschen, wie groß muss wohl die Angst sein, uns selbst im Spiegel anzusehen und zu erkennen, dass wir ja doch die Kraft besitzen, alles zu verändern? Wir müssten uns eingestehen, dass wir selbst im Versagen versagt haben. Und wer möchte das schon …


Neue Wege gehen

Der erste Schritt, um die Ketten der Selbstsabotage zu lösen, ist das Beobachten.
Bestenfalls das Erkennen.

Mit dem Erkennen kommt die Erkenntnis: Wir versagen nicht, weil wir zu unfähig sind, unsere Ziele zu erreichen. Unsere erworbenen Ängste und Zweifel sind verantwortlich. Wir haben irgendwann einmal verinnerlicht, dass „das“ für uns nicht geht, wir ohnehin nicht geeignet „dafür“ sind und indem wir uns immer wieder rechtzeitig ausbremsen, kommen wir erst gar nicht in die Situation, mit zu hoher Geschwindigkeit nicht umgehen zu können..

  • Der nächste Schritt: Mut. Der Mut, trotz der Furcht zu handeln. Jeder kleine Schritt, den wir gehen, selbst wenn er zittrig ist, trägt uns näher an unser Ziel. Selbstsabotage verliert ihre Macht, wenn wir unsere Angst an die Hand und mitnehmen, anstatt vor ihr wegzulaufen.
  • Und wir sollten unsere Ziele überdenken.
    Muss das Ergebnis wirklich perfekt sein? Statt Perfektion anzustreben, könnten wir auch kleinere, besser erreichbare Zwischenziele planen. Regelmäßig kleine Erfolge feiern und Wunderkerzen bestaunen, anstatt auf das große Feuerwerk zu warten.
Negative Glaubenssätze hinterfragen

Aus dem Nest springen

  • Unsere Komfortzone verlassen wir am leichtesten in kleinen Schritten. Manchen fällt es leichter, sich mit einem wagemutigen Sprung in die Tiefe zu stürzen und, wie ein Nestling, beim Fallen seine Flügel zu entdecken, das braucht es aber gar nicht. Jeder Schritt in die gewünschte Richtung macht uns selbstbewusster und mutiger. Und wir trauen uns weitere.
  • Menschen in unserem Umfeld, die uns immer wieder an unsere Mängel erinnern, sind Gift für unsere Seele und für unsere Entwicklung. Häufig haben sie selbst mit großen Ängsten zu kämpfen und eine davon ist, sie könnten an uns erkennen, dass sie falsch lagen, mit all ihren begrenzenden Denkmustern.

Würden wir ihnen beweisen, dass wir sehr wohl dazu in der Lage sind, die Dinge aus eigenem Antrieb zu verändern, müssten sie sich eingestehen, dass sie zu einem großen Teil selbst für ihr Leid verantwortlich sind – und nur zu gern suchen wir die Schuld dafür im Außen. Sie werden alles dafür tun, uns unsere Träume auszureden und uns am Boden zu halten. Solche Menschen sind Ballast, den man abwerfen muss, ehe man in die Lüfte steigen kann.

Was es aber vor allem braucht:

Geduld mit dir selbst

Veränderung braucht Zeit. Sei nachsichtig mit dir, wenn du Rückschläge erlebst, und gib dir die Erlaubnis, zu wachsen.

Unsere bewährten Muster werden uns anfangs immer wieder begegnen, doch sie werden schwächer, wenn wir begreifen, dass wir sehr viel mehr Wahlfreiheit haben, als wir dachten.

Vielleicht liegt genau hierin das Geheimnis, das es zu entdecken und anzuerkennen gilt:

Rebecca | Schreibtrunken


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