Vielleicht

Der Morgen dämmert, doch das Licht
wirkt blass, wie eine müde Ahnung.  
Die Wege vor mir, einst so klar,  
zerfließen in Nebelschwaden.  

Meine Füße versinken im Treibsand,  
mein Atem geht schwer,
mein Puls stolpert.

Die Stille 
trägt das Echo von Fragen, 
die ich nicht stellen will.  

Die Zukunft, ein Schattenriss,  
zitternd auf wankendem Grund.  
Die Hoffnung, ein flüchtiger Funke,  
vergraben in kalter Asche.  

Wo ist das Versprechen geblieben,  
das uns die Sterne gaben?  
Wo die Wärme der Träume,  
die uns durch die Nächte trugen?  

Doch irgendwo, in diesem Grau,  
schlummert ein Funke, leise, klein.  

Vielleicht wird er noch einmal brennen,  
Wärme schenken, vielleicht wird er Licht sein.  

Ich versuche ihn zu schützen,
vor all dem, was ihn ersticken könnte.

Noch trage ich es in mir –
dieses müde, doch trotzig flackernde 

Vielleicht.

Rebecca | Schreibtrunken


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