Reizwortgedicht zum Wort „Hühnersuppe“
Kindheit, Liebe, Hühnersuppe
Die Kindheit roch nach Milch und Zimt,
nach warmem Brot und Kirschen.
Und wenn der Regen draußen fiel,
saß ich am Ofen zwischen
den alten Märchen, Omas Hand,
die leise meine strich.
Die Welt war groß, ich war noch klein –
bei ihr verlor ich mich.
Sie spann aus Wolle weichen Trost
und strickte daraus Liebe.
Ihr Flüstern schlief in meinem Haar,
ich kämme immer wieder
mit der Bürste übers Gestern,
das nur dank Oma Kindheit glich.
Doch war die Welt auch rau und laut –
bei ihr zerbrach ich nicht.
Und war ich krank, dann brachte sie
mir Hühnersuppe an mein Bett.
„Trink, dann wird’s dir besser gehen“,
sagte sie, ich glaubte es –
wie ich alles, was sie sagte, glaubte,
und so ist es noch immer.
Sie ist zwar weg,
doch ich vergess‘
Oma nie und nimmer.
Rebecca | Schreibtrunken






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