21. März – Welttag der Poesie

Die Poesie & ich

Zu meinem großen Glück habe ich die Liebe zur Literatur sehr früh entdeckt – und nein, es war nicht direkt die Poesie. Es waren Bilderbücher, gefolgt von Heidi, Hanni & Nanni und den Fünf Freunden. Später bin ich eine ganze Weile bei Fantasy und Mystery hängegeblieben – und das war es auch, was ich selbst schreiben wollte. Na ja. Fantasy reizt mich noch immer, aber die Poesie hat dann irgendwann doch gewonnen. Vorerst. 😉

Aber was macht Poesie überhaupt aus?
Warum kann sie so häufig dort berühren, wo nichts anderes hinkommt? – Ich will`s mal so sagen:

Poesie ist die Sprache des Herzens,
die Musik in den Worten,
der Atem der Seele.

Sie ist mehr als bloße Verzierung unseres Alltags, mehr als kunstvolle Zeilen auf vergilbtem Papier.

Poesie ist Erkenntnis und Trost, Revolte und Versöhnung zugleich. Sie erfasst das Unaussprechliche, umhüllt es mit Bildern, die mehr sagen als Erklärungen je könnten. Sie gibt uns Worte für Gefühle, die sonst namenlos blieben, für Gedanken, die sonst ungeboren in uns verkümmern müssten.

Menschen sehnen sich nach Verstehen und Verstandenwerden und die Poesie macht es uns häufig leichter, eine Verbindung zu finden. Sie kann eine Brücke zwischen Seelen sein, eine Möglichkeit, das eigene Ich mit der Welt zu verweben. Sie fängt das Flüchtige ein – eine Sternennacht, das Zittern einer Hand, den bittersüßen Moment zwischen Abschied und Wiedersehen – und macht all das unvergänglich.

Wer Gedichte liest oder schreibt, begegnet sich selbst auf neue Weise. In Versen erkennen wir unsere Ängste und Hoffnungen, unsere Zerrissenheit und unsere Sehnsüchte. Ein Gedicht kann eine Wunde berühren, die kein Pflaster heilen kann, aber auch eine Kraft schenken, die kein Rat zu geben vermag.


Nur wohlklingende Worte?

Oft wird Poesie als Luxus betrachtet, als etwas, das man sich nur in Mußestunden gönnt. Vielleicht ist sie aber sehr viel mehr als das und fast schon überlebenswichtig?

  • Poesie hilft, Emotionen zu verarbeiten, Gedanken zu ordnen, das Unfassbare greifbar zu machen. Sie lehrt uns, zu fühlen, ohne daran zu zerbrechen.
  • Poesie hält der Welt einen Spiegel vor, deckt Missstände auf, fordert Wandel. Sie kann eine Waffe sein – sanft und doch messerscharf.
  • Ohne Poesie verkümmert Sprache, verliert ihre Kraft, ihre Bilder, ihre Tiefe. Sie wird funktional, aber farblos.

Allein das Wort „Dichtung“ … Erfahrungen und Umstände werden verdichtet, auf den Punkt gebracht, fast so, als würde man mit einer Taschenlampe Licht ins Dunkel bringen und sichtbar machen, was zwar schon immer da, aber bislang nicht wahrnehmbar war.

Poesie kann helfen,
sich im Chaos zurechtzufinden, zu orientieren
und einen neuen Weg zu finden.


Eine Welt ohne Poesie – geht das überhaupt?

Wie sähe eine Welt ohne Poesie aus?

Sie wäre sicher laut, hätte allerhand zu sagen – und doch wäre der Großteil unserer Kommunikation sehr viel bedeutungsloser. Worte würden nur noch informieren, nicht mehr berühren. Es gäbe keine Lieder, die das Herz höher schlagen lassen, keine Zeilen, die dunkle Stunden erhellen, Liebesbekundungen wären bloße Protokolle der Zuneigung, Verlust nur ein nüchterner Fakt, anstatt einer Wunde, die in Versen bluten und heilen darf und Freude wäre ein kurzer Moment, ohne jegliches, in Worten nachklingendes Echo.

Eine Welt ohne Poesie wäre eine Welt ohne Magie, ein Tag ohne Sonnenuntergang, eine Welle ohne Meeresrauschen – sie wäre am Leben, ja, doch ihren Herzschlag würden wir kaum fühlen.


Poesie ist wichtig – und sie bleibt.

Sie zeigt uns, dass wir nicht allein sind – weder in unserem Schmerz noch in unserer Freude und solange es Menschen gibt, die fühlen, wird es Poesie geben.

Denn Poesie ist nichts anderes,
als ein Herz, das Worte findet.

Hab noch einen schönen Tag!
Rebecca | Schreibtrunken


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