Poesie zum Weltfriedenstag


Zum Weltfriedenstag

Die Regierung spricht von Frieden.
Tauben flattern auf Plakaten.
Gleichzeitig bestellt man schnell
noch hunderttausend Handgranaten.

Mancher gibt sich diplomatisch,
setzt auf Zeit und Dialog.
Bis sich irgendwann herausstellt,
dass sein Wort die Balken bog.

Ich bin nur Mensch, bin nicht vom Fach,
Kriege kämpf ich nur mit mir.
Das ist anstrengend genug –
da kämpf ich doch nicht noch mit dir!

Und während ich das grade schreibe,
gehn woanders Bomben nieder.
Menschen flüchten, Menschen sterben,
Menschen singen Trauerlieder.

Kinder klettern nicht auf Bäume,
lachend, schreiend und putzmunter.
Sie klettern über Trümmerberge –
oder liegen selbst darunter.

Wie soll jemals Frieden wachsen,
dort, wo Hass im Herzen liegt?
Wenn keiner auf den andern zugeht,
niemand mehr zuerst vergibt?

Würden wir doch nur begreifen,
dass man Kriege nie gewinnt –
weil, sobald die Waffen ruhen,
kurz darauf ein neuer beginnt.

Als Echo prallt er von den Bergen,
rollt durch Täler hin und her.
Fakt ist: Ist der Mensch Geschichte,
dann gibt es auch kein Echo mehr.

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