Mir war dieser Begriff bis vor gar nicht so langer Zeit völlig fremd, bis ich über eines dieser südostasiatischen (malaiischen) Gedichte gestolpert bin – fand ich spannend, mal was anderes. : )
Das Pantun besteht aus acht Versen, die sich nach einem bestimmten Muster in insgesamt 16 Zeilen wiederholen. So entsteht ein Gedicht aus vier Strophen, jede Strophe enthält einen Teil der vorangegangenen und die Kunst ist es, den Zusammenhang nicht zu verlieren, bzw. den Beginn mit dem Ende zu verknüpfen. Wer möchte, kann gern auch mehr Strophen schreiben.
Gereimt wird im Kreuzreim, also a-b-a-b, das Muster der Zeilen sieht demnach folgendermaßen aus:
1, 2, 3, 4
2, 5, 4, 6
5, 7, 6, 8
7, 3, 8, 1
Nette Spielerei, wie ich finde. Mein allererstes Pantun hab ich an einem Muttertag zusammengeklöppelt – an „einem dieser Tage“ …
EINER DIESER TAGE
Wieder einer dieser Tage,
wieder denke ich an dich.
Immerzu dieselbe Frage:
Denkst du grade auch an mich?
Wieder denke ich an dich,
tief in mir, da lebt dein Schatten.
Denkst du grade auch an mich?
Vorbei die Zeit, die wir einst hatten.
Tief in mir, da lebt dein Schatten,
warum bist du nicht bei mir?
Vorbei die Zeit, die wir einst hatten.
Die Mutter dort, die Tochter hier.
Warum bist du nicht bei mir?
Immerzu dieselbe Frage.
Die Mutter dort, die Tochter hier.
– Wieder einer dieser Tage.
Rebecca | Schreibtrunken




