Was eine Person einzigartig macht? Hhm …
Wir sind von Natur aus alle einzigartig, jeder auf seine Weise. Wenn wir uns an Menschen erinnern, beschreiben wir sie meist mit irgendeinem herausstechenden Merkmal, das sie besonders und unverwechselbar macht – nach solchen Dingen fragen wir in der Regel aber nicht, wenn wir jemandem zum ersten Mal begegnen.
Lernen sich Menschen kennen, beziehen sich die ersten Fragen meist auf den Job, die Freizeitgestaltung, den Beziehungsstatus – über die Einzigartigkeit dieser Person sagt das aber recht wenig aus. Sie zeigt sich auf deutlich spannendere Arten …
Vielleicht liegt sie im Funkeln ihrer Augen, wenn sie von etwas spricht, das ihre Seele berührt? Oder in der Art, wie sie lacht, leise und sanft oder laut und ungezügelt. In ihrem unsichtbaren Muster aus Gedanken, Erinnerungen und Träumen, das sie mit sich trägt und woraus sich ihre Worte und Handlungen formen.
Jeder Mensch ist ein Gedicht, geschrieben aus Momenten. Die sichtbaren Narben auf der Haut, die unsichtbaren auf der Seele – sie erzählen Geschichten, die kein zweites Mal geschrieben wurden.
Gerade die leisen Momente, die Art, wie jemand eine Tasse hält, wie er schweigt, wie er ein Buch aufschlägt oder die Worte wählt, wenn er Trost spendet – all das sind Spuren der Einzigartigkeit, glitzernde Fäden in einem Gewebe, das niemand sonst weben könnte.
Manche Menschen tragen ihre Einzigartigkeit vor sich her, wie ein helles Banner, das im Wind flattert – voller Farben, laut und unübersehbar. Andere verbergen sie in stillen Gesten, in einer bestimmten Art, eine Katze zu streicheln, oder in der Weise, wie sie an Regentagen durch Fensterscheiben blicken, als sähen sie die ganze Welt darin gespiegelt.
Manchmal mag es „diese eine Besonderheit“ geben, die jemanden einzigartig macht, meist sind es aber diese vielen kleinen Facetten, die sich in ihm auf unnachahmliche Weise verbinden. Wie sich Licht und Schatten vermischen, wie Stärken aus Schwächen wachsen, wie Gegensätze in ein und demselben Menschen hin- und herschwanken, wie eine Boje auf hoher See. Je nachdem, von wo der Wind weht.
Einzigartigkeit muss nicht auf der Bühne stehen und beklatscht werden.
Sie ist das stille Wissen, dass es auf dieser Welt nie wieder genau diesen Menschen geben wird – mit genau diesen Gedanken, dieser Stimme, dieser Handschrift, diesem Herzschlag.
Und vielleicht ist das Schönste daran:
Du musst sie nicht beweisen. Nicht erwerben. – Sie ist längst da.Weil du Mensch bist.
Einen schönen Tag wünsche ich!
Rebecca | Schreibtrunken





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